Bilwis (Fach) / DaZ (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 69 Karteikarten

Einführung

Diese Lektion wurde von Elza erstellt.

Lektion lernen

  • Zur Natur sprachlichen Wissens (Mutter)sprachliches Wissen ist weitesgehend implizit; Anwendung sprachlicher Regeln erfolgt unbewusst sprachliches Wissen = Handlungswissen man muss Grammatikregeln nicht explizit kennen um eine Sprache ...
  • Grundgrößen des Spracherwerbs Notwendige Bedingungen: Sprachverarbeiter (Vorwissen & periphere und zentrale Organe) Zugang Antrieb Beobachtbar: Geschwindigkeit Verlauf Endzustand
  • Einflussfaktor Alter "critical period hypthesis" (Lenneberg); Gehirn verliert Durchlässigkeit und Formbarkeit und damit die Fähigkeit zur Reorganisation sprachlichen Wissens; Pubertät als Grenze, negativer Einfluss vor ...
  • Einflussfaktor Erstsprache Positiver L1 Transfer: Worstellung, grammatische Kategorien etc. Negativer L1 Transfer: z.B. falsche Freunde in der Lexik positiv/negativer L1 Transfer: tritt dort auf wo oberflächlich betrachtet gewisse ...
  • Der Einfluss der L1 Wortstellung auf den L2 Erwerb Deutsch ist eine OV Sprache Haberzettl Studien: Lerner mit Russisch L1 (VO) beginnen mit scheinbar korrekter SVO Stellung, jedoch Probleme mit Verbklammer und Verbendstellung im Nebensatz ⇒ vergleichsweise ...
  • Das topologische Feldermodell Vorfeld = eine nicht verbale Konstutuente bzw. ein Satzglied, kann auch leer sein linke SK: finites Verb, V2 Position Mittelfeld: alle restlichen nicht verbalen Konstituenten rechte SK: alle infiniten ...
  • Syntaxerwerb des Deutschen Tracy 2002 Meilenstein I: Einwortäußerungen, vor allem Nomen und Partikel (1-1,5) Meilenstein II: Elementare Wortkombinationen mit Partikeln und infiniten Verben, kaum Funktionswörter (1,5-2) Meilenstein ...
  • Platzhalter im L2 Erwerb im frühen kindlichen L2 Erwerb tendieren vor allem schwächere Lerner zur Verwendung eines Platzhalters weitesgehend finite Formen von machen, wollen, sein, tun, etc. oft bedeutungsleer gebraucht ⇒ ...
  • Basisvarietät erwachsene Lerner entwickeln eine Basisvarietät, die sowohl von Ausgangssprache als auch von Zielsprache weit entfernt ist strukturell relativ geschlosse und konsistent erfüllt kommunikative Bedürfnisse ...
  • Drei Stufen der Basisvarietät 1. Frühstufe der Basisvarietät nominaler Äußerungsaufbau teilweise feste Konstruktionen keine Flexionsmorphologie insgesamt verständlich aber wenig strukturiert 2. Basisvarietät verbaler aber ...
  • Interlanguage Hypothesis Selinker 1972 Lernersprachen können als eigenständige sprachlliche Systeme gesehen werden
  • Teachability Hypothesis Pienemann 1989 Lerner muss kognitiv bereit für den Erwerb einer bestimmten Struktur sein  zu frühe Einführung einer Struktur kann zu Konflikt zwischen natürlicher Entwicklung und bereitgestelltem ...
  • Nominalflexion im L2 Erwerb Allgemeines langsamer Erwerb (auch in L1) erschwert durch reduzierte Formen in der gesprochenen Sprache, Verschmelzungen von Präposition und Artikel, starken Synkretismus und Ambiguität der Marker, starke und schwache ...
  • Studie Wegener 10 DaZ Lerner, ungesteuert, AzE 6-8 Jahre untersucht Flexion von Artikelformen und Pronomen Erwerbsreihenfolge: Numerus < Kasus < Genus Stadium 1: Artikel werden ausgelasssen Stadium 2: Numerus wird ...
  • Studie Kaltenbacher und Klages AzE 3-4 Jahre, ungesteuert, Sprachkontakt in der Kita Entwicklungssequenz beim Genus und Kasuserwerb Stufe 1: keine Trägerelemente (Artikel fehlen) Stufe 2: Undifferenzierter Gebrauch von der/die, ...
  • Kohärenz Text ≠ Aneinanderreihungen von Sätzen Text bezieht sich in der Regel auf sich selbst zurück Diskursreferenten werden eingeführt und auf sie Bezug genommen = inhaltlicher Zusammenhang kognitives ...
  • Kohäsion formaler Zusammenhalt eines Textes linguistisches Phänomen unterschiedliche Kohäsionsmittel: pro-Formen, Konjunktionen, Rekurrenz, Ellipse, Tempus  Kohäsionsmittel tragen wesentlich zum Aufbau von ...
  • Studie Hendriks Untersuchungsgegenstand: Verwendung von Pronomen in der L2 Produktion 70 chinesische Muttersprachler gemischte Erwerbssituation Ergebniss: Chinesische L2 Lerner des Deutschen verwenden eher nominale ...
  • Bryant & Noschka 2015 Untersuchungsgegenstand von unterschiedlichen Pronomen zum Ausdruck referentieller Kohärenz Im Deutschen: Personalpronomen = Subjekt, Demonstrativpronomen = Nichtsubjekt Ergebnisse: im Türkischen und ...
  • Bildungssprache allgemein sprachliches Register, das in Bildungskontexten verwendet wird Sprache, in der Wissen vermittelt wird nicht handlungsbezogen kontextfrei sprachlich komplex konzeptionell schriftlich, medial schriftlich ...
  • Bildungssprache: Lexikalische Ebene Fachbegriffe Abstrahierende Ausdrücke Eigennamen
  • Bildungssprache - Morphologische Ebene Nominale Komposita Präfigierungen/Suffigierungen trennbare vs. nicht trennbare Präfixverben Nominalisierungen Verwendung des Präteritums
  • Bildungssprache - syntaktische Ebene Passivkonstruktionen unpersönliche Konstruktionen Partizipialkonstruktionen komplexe Attribute und Genitivsttribute komplexe Satzstrukturen, Relativsätze Konjunktionen Funktionsverbgefüge (z.B. eine ...
  • Bildungssprache - Textebene Kohäsionsmittel spezielle Verweisstrukturen
  • Bildungssprache - allgemeine Merkmale Monologische Formen Fachspezifische Textsorten Stilistische Besonderheiten
  • Sprachsensible Fachdidaktik ⇒ gezielte Heranführung an das Register der Bildungssprache
  • Sprachstandsdiagnostik Ziel: erfolgreicher Spracherwerb um am Unterricht und an der Gesellschaft teilnehmen zu können gezielte Sprachgörderung notwendig; dazu Ermittlung des aktuellen Sprachstands und der individuellen Kompetenzen ...
  • DaZ-spezifische Anforderungen an Diagnoseverfahren allgemein: Testgütekriterien; Objektivität, Reliabilität, Validität spracherwerbstheoretische Fundiertheit Abbildung der Gesamtsprachlichkeit Berücksichtigung großer sprachlicher und kultureller ...
  • C-Test Aufbau Wahl eines Textes der dem Weltwissen der SuS entspricht Erhalt von ersten und letzten Sätzen für den Kontext teilweise Tilgung jedes zweiten oder dritten Wortes vier oder fünf Textteile mit je 20-25 ...
  • C-Test Auswertung RF-Wert: Ergänzung in Lücke muss semantisch, morphologisch und orthoraphisch korrekt sein ⇒ gibt Auskunft über produktive Fertigkeiten WE-Wert: Ergänzung in Lücke muss zeigen, dass das Wort erkannt ...
  • C-Test: Interpretation der Differenzwerte niedriger Differenzwert bei insgesamt gutem Ergebnis ⇒ gute allgemeine Sprachkompetenz, kein Förderbedarf hoher Differenzwert bei insgesamt gutem Ergebnis ⇒ Förderbedarf im formalsprachlichen ...
  • Vorteile & Nachteile C-Test Vorteile: schnell durchführ- und auswertbar (ggf am Computer) gut geeignet für grobe Gruppeneinteilung bez. des Förderbedarfs regelmäßige Wiederholung möglich Nachteile: nur schriftlich (nicht ...
  • Profilanalyse allgemein Wilhelm Grießhaber linguistisch/spracherwerbstheoretisch fundiert (basiert auf Erwerbsreihenfolge im Bereich der Syntax und Verbstellung) materialungebunden Erstellung eines syntaktischen Profils drei ...
  • Profilanalyse - Profilstufen Stufe 0: Bruchstückhafte Äußerungen (unvollständig, oft verblos, feststehende Wendungen/Floskeln, akustisch unverständlich) Stufe 1: Finitum (finites Verb in einfachen Äußerungen) Stufe 2: Separierung ...
  • Profilanalyse - Durchführung Zerlegung des Textes/der Äußerungen in minimale satzwertige Einheiten Ermittlung der syntaktischen Struktur der Minimaleinheit und der korrespondierenden Profilstufe Ermittlung des Gesamtprofils (Mindestvorkommen ...
  • Profilanalyse als Stellvertreter erreichte Profilstufe korreliert mit Entwicklungen in anderen Teilbereichen bis dato nur stichprobenartig erfasst
  • Profilanalyse Vorteile und Nachteile Vorteile: zeitökonomisch wiederholbar materialungebunden schriftlich und mündlich durchführbar grobe Einteilung bez. des Förderbedarfs basiert auf Erwerbssequenzen Nachteile: evtl Datenlücken ...
  • C-Test vs. Profilanalyse Wurzeln C-Test: Fremdsprachenunterricht Erfassung sprachlicher Fertigkeiten und bestehender Defizite Bezugsgröße: L1 bzw. Zielsprache ⇒ normativ Wurzeln Profilanalyse: Zweitsprachenerwerbsforschung ...
  • Niveaubeschreibungen DaZ Typ: Beobachtungsverfahren unterrichtsbegleitend (von zweiter Lehrperson), verdeckt systematische und detaillierte Erfassung dess sprachlichen Könnens in vielen einzelnen Teilbereichen praxistauglich ...
  • Mehrsprachigkeit als Herausforderung im Schulsystem ... Schuleingangsuntersuchungen: kognitive Entwicklung an deutscher Sprache orientiert Verwechslung zwischen Sprachtherapie und Sprachförderung Mangelnde Sprachdiagnostik Kriterium der Selektion Mangelndes ...
  • Lebensweltliche Mehrsprachigkeit Ingrid Gogolin (2005) der Begriff erfasst: die soziale Konstellation von Mehrheitssprachen und Minderheitensprachen die dynamische Entwicklung von Migrantensprachen den Umstand, dass die Mehrheitssprache ...
  • Gesellschaftliche Mehrsprachigkeit Anteil der Kinder, die bei der Einschulung mehrsprachig sind: 30-50% in westdeutschen Bundesländern, 10% in ostdeutschen Bundesländern, Tendenz steigend Globalisierung, Internationalisierung der Arbeitsortwahl, ...
  • Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt Niedrig 2002 verschiedene Herangehensweisen/Blickwinkel auf Mehrsprachigkeit Reduktion von Komplexität: Mehsprachigkeit als Durchgangsstadium (L1→ L2), effizientes Lernen der legitimen Sprachen ⇒ ...
  • Mehrsprachigkeit in der Schule Wissenschaftliche Argumente für Pardigmenwechsel (Cummins 1986: Empowering Minority Students) Psycholinguistische Perspektive; Sprachlichen und kognitiven Transfer unterstützen, metasprachliche Kompetenz ...
  • Kognitive Funktionen von Mehrsprachigkeit - Sprache und Lernprozesse: essentiell fü kognitive Entwicklung, abstraktes Denken und Planen von Handlungen Grundlage für Aufbau von Wissensprozessen: Zusammenhänge erkennen, nachvollziehen, herstellen ...
  • Bedeutung von durchgängiger Sprachbildung Innere Mehrsprachigkeit (Alltagssprache, Bildungssprache, Fachsprache) ⇒ Erwerb der Bildugssprache als Voraussetzung für Schulerfolg Herausforderung Bildungssprache:  Mittel und Gegenstand der ...
  • Sprachsensibler Fachunterricht Lehrersprache modellieren (Scaffolding) Gruppenarbeit/Partnerarbeit (Alltagssprache) Wortschatzarbeit (Glossare) Sprachregister thematisieren, Dialekte einbeziehen Kommunikative Kompetenzen fördern Regelunterricht ...
  • Umgang mit Mehrsprachigkeit an deutschen Schulen - wenig koordiniertes Nebeneinander von Regelunterricht, Zweitsprachenunterricht und Herkunftssprachenunterricht (kein Recht auf sprachliche Bildung oder Förderung, Nebeneinander von Inhalten und Sprachbildung) ...
  • Mehrsprachigkeitsdidaktik Bedarf einer fachintegrierten Sprachbildung in einem sprachsensiblen Fachunterricht aufbauend auf vorhandenen (sprachlichen Ressourcen) Ziele des Curriculums Mehrsprachigkeit (Reich/Krumm 2013) Produktive ...
  • Curriculum Mehrsprachigkeit (Reich/Krumm 2013) 1. Wahrnehmung und Bewältigung sprachlicher Vielfalt Gespräche über erlebte Verstehens- und Ausdrucksprobleme, Einstellungen zu Sprachen, Situationen sprachlicher Überlegenheit/Unterlegenheit Lehrplan ...