Drogenkunde (Fach) / Altklausur Aufgaben (Lektion)

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Altklausur Aufgaben

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  • Was sind pflanzliche Schleime chemisch gesehen? Welche beiden Arten gibt es? Nenne 2 Monomere, aus denen Schleime aufgebaut sein können. 1. Homopolysaccharide: Stärke (Amylose, Amylopektin)/ ggf. auch Zellulose 2. Diverse Heteropolysaccharide: idR unverdaulich für menschliche Enzyme Diverse Hexosen, Pentosen, Desoxyhexosen, Uronsäuren Bsp.: Galactose, Rhamnose, Galacturonsäure, Glucuronsäure
  • Wie wirken Schleime? Nenne 4 Schleimdrogen. - quellfähig (Quellungszahl)/ - meist unverdaulich (Ballaststoffe) - mögliche Wirkungen als Arzneimittel: Abdeckung der Schleimhäute -> Reizlinderung im Mund u. Rachen antitussiv (indirekt) reizlindernd bei Irritationen im Magen/Darm Quellungslaxativa (Lini Semen) Bsp.: Malvae flos, M. folium, Althaeae radix, A. folium
  • Flavonoid Synthese in Stichpunkten ohne Strukturformeln - Welcher Teil von Flavon kommt aus der Polyketid-Synthese, welcher aus der Phenylpropan-Synthese? Einkreisen folgt
  • Aus welchen 3 Substanzen können Bitterstoffe bestehen? Mono-/Sesquiterpene, Seco-Iridoide, Bittere Zucker o. Flavonoidglykoside
  • Welche Wirkung haben Bitterstoffe im Körper? Wann und wozu werden sie angewendet? Stimulation der Bitterrezeptoren am Zungengrund -> reflektorisch über Gehirn und Nervus Vagus -> Anregung von Speichel, Magensaftsekretion, Gallenfluss Förderung der Freisetzung von Gastrin -> Verdauungssekrete -> insgesamt verbesserte Verdauung Verwendung als: Stomachikum, Tonikum/Roborans (Stärkungs-/Kräftigungsmittel), Cholagogum (Gallefördernd)
  • Welche Stoffe können Photosensibilisierung auslösen? 2 Nennen + je eine Beispieldroge Furanocumarine: Angelicin, Angelica archangelica Naphtodianthrone: Hypericin, Hypericum perforatum Mögliche Mechanismen: UV-Strahlen->Verändeurng der Substanzen->Entstehung tox. Substanzen Chemische Aktivierung der Stoffe durch UV-Strahlen
  • Was ist der Bitterwert und wie ist er definiert? Maßzahl, mit der das Ausmaß eines bitteren Geschmacks beschrieben wird Kehrwert jener Verdünnung eines Stoffs/Flüssigkeit/Extrakts, die eben noch bitter schmeckt
  • Bei Hyperici Herba treten Interaktionen auf. - Was bedeutet das und wie kommen sie bei dieser Pflanze zustande? - Was sind mögliche Wirkungen davon und was ist bei der Beratung daher zu beachten? Interaktionen: Einfluss auf Wirkung anderer Medikamente, durch Inhibition/Stimulation des Arzneistoffmetabolismus und AM-Transport bei Johanniskraut: verstärkte Expression von CYPs und P-pg -> Verringerung der Plasmakonzentration von manchen Arzneimitteln - Beratung: Werden andere Arzneimittel eingenommen? Wenn ja, Rücksprache mit Arzt halten
  • Welche Monographiearten gibt es, die Drogen auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit hin beurteilen? 3 Nennen. Welche wird in Deutschland hautpsächlich angewandt? Aufarbeitungsmonographien der Komission E (BfArM) - Positiv-Monographien: Wirksamkeit belegt, kein/geringes Risiko - Negativ-Monographien: Wirksamkeit nicht ausreichend belegt, aber kein Risiko ("Nullmonographie") Wirksamkeit nicht ausreichend belegt, aber Risiko Wirksamkeit belegt, aber Risiko - Nullmonographie: Hilfs- o. Schmuckdrogen, Geschmackskorrigens andere Monographiearten: ESCOP Monographien, WHO Monographien
  • Was wendet man bei Husten an? Wie kommt die Wirkung zustande? Mucilaginosa bei trockenem Husten, Schutz der Schleimhäute -> Förderung der Heilung -> Überlagerung Hustenrezeptoren -> Verringerung Reizschwelle (indirekt antitussiv) Sekretolytika u. Expektorantien bei Husten mit Schleimbildung: Verstärkung der physiologischen Expektoration, Schleimlösende Mittel durch Verflüssigung der Sekrete der Nasen-/Nebenhöhlenschleimhäute u. Bronchien, außerdem sekretomotorische Wirkung ->Ciliarbewegung -> vertärkter Abtransport
  • Erläutern sie die Synthese von Phenylpropanen mit allen wichtigen Substanzen, Metaboliten und Enzymen, aber ohne Strukturformeln. folgt
  • Beikräuter können Pyrrollizidinalkaloide enthalten. 1. In welchen Arzneipflanzen können PAs natürlich vorkommen? Geben sie 2 inklusive Stammpflanze, Familie an. 2. Welche Pflanzen verursachen in Bezug auf PAs in Form von Beikräutern Probleme? Nennen Sie mindestens eine typische Art/Gattung. In welchen Pflanzenfamilien kommen PAs allgemein besonders häufig vor?(mind. 2 weitere) 3. Welche Richtlinien gibt es vom Bundesamt für Risikobewertung für Lebensmittel? Gibt es Grenzwerte für Lebensmittel und wenn ja, wo liegen diese? BfR 4. Welche Richtlinien gibt es vom BfArM? Gibt es Grenzwerte für Arzneimittel und wenn ja, wo liegen diese? 1. Huflattich, Tussilago farfara, Asteraceae; Gewöhnliche Pestwurz, Petasites hybridus, Asteraceae 2. Johanniskraut (Hypericum perforatum), oft verunreinigt. PAs kommen oft vor in Fabaceaen, Asteraceaen, Boraginaceen.. (aber natürlich) 3. keine rechtlich festgelegten Grenzwerte für Lebensmittel 4. BfR: 0,007 µg PA/kg KG sowohl für Erwachsene als auch Kinder
  • Hederae folium - wozu angewendet? Welche Hinweise müssen mitgegeben werden? Anwendung als Expektorans bei Husten mit Schleimbildung nicht in Schwangerschaft/Stillzeit, nicht bei Kindern unter 2 Jahren (Krankheitsverschlimmerungen beobachtet), evtl. Magenreizung, Übelkeit, Erbrechen
  • Was ist ein Karminativum und wozu wird es verwendet? - Nennen Sie mindestens 3 Erkrankungen/Symptome. - Erklären, wie wirkung zustande kommt. Dafür gibt es 3 wesentliche Aspekte. Karminativum: Mittel gegen Blähungen, vielfach Ätherisch-Öl-DrogenKarminativum bei: Flatulenz, Meteorismus, Roemheldsyndrom Wirkung: Leichte Schleimhautreizung/Schleimhautanregung -> Verbesserte Durchblutung -> insgesamt verbesserte Funktion, indirekt spasmolytisch Freisetzung Prostaglandine -> motiitätsfördernd, erleichtert Passage von Verdauungsgasen Hemmung von Ca-Kanälen -> spasmolytisch, erleichtert Passage von Verdauungsgasen
  • Sinngemäße Definition von Phytotherapie laut AMG Phytotherapie: die Heilung, Linderung  und  Vorbeugung von Krankheiten u. Befindlichkeitsstörungen durch Arzneipflanzen, deren Teilen (zB. Blätter, Blüten, Wurzeln) o. Bestandtteilen (zB. äther. Öle), sowie deren Zubereitungen (zB. Tees) (keine Substanz-Therapie mit isolierten Reinstoffen)
  • Phytotherapie gehört zur Schulmedizin - was bedeutet das und wie unterscheidet sie sich von anderen "besonderen Therapierichtungen"? - ein Beispiel nennen für eine besondere Therapierichtung Phytotherapie ist im AMG 76 in §25 Abs. 7 unter "besondere Therapierichtungen" Phytotherapie ist Teil der Schulmedizin:- arbeitet mit auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhenden Wirkprinzipien Im Gegensatz zu anderen Therapieformen, die ebenfalls zu besonderen Therapierichtungen des AMG gehören: Homöopathie Anthroposophie
  • Grundstruktur eine Pyrollizidinalkaloids - welche Strukturmerkmale sind Voraussetzung für die Toxizität? - Alkaloide enzymatisch zu Halbaminalen oxidiert; durch Dehydratisierung in Dehydropyrrolizidine umgewandelt, instabil - Carbonsäureesterfunktionen werden abgespalten, reagieren leicht mit Nukleophilen -> Dehydropyrrolizidine bilden im Organismus schädliche Addukte mit Zellproteinen u. der DNS
  • Blasen- und Nierentee zur Therapie eines Harnwegsinfekts zusammenstellen. Welche Hinweise müssen Patienten mitgegeben werden? folgt
  • Ätherische Öle Definition - Gemisch aus kleinen, lipophilen, flüchtigen, chemischen Verbindungen - Hauptbestandteile in der Regel Monoterpene, Sesquiterpene und Phenylpropanderivate -> Eine Droge liefert ein ätherisches Öl
  • Gerbstoffe (=Tannine) (info) 1. Hydrolisierbare Gerbstoffe (verstert): Galotannine: Zucker + Gallussäure, Elagitannine: Zucker + Ellagsäuren u. ggf. Gallussäure, Lamiaceengerbstoffe 2. Nicht hydrolisierbare Gerbstoffe = kondensierte Gerbstoffe: Catechingerbstoffe, Procyanidine Wirkung von gerbstoffen: Adstringieren + Gerben
  • 1,8-Dihydroxyanthrone Wirkungsvolle Laxativa NEBENWIRKUNGEN: Magen-Darm-Schmerzen, erhöhter Wasser- u. Elektrolytverlust, Herz-/Muskelschwäche (durch Elektrolytverlust), Ausscheidung Blut im Harn Notwendigkeit zur Wirksamkeit: Hydroxygruppen an Pos. 1 u. 8
  • Phytopharmakon - Gemisch mehrerer Pflanzeninhaltsstoffe - wirksamer Bestandtteil: Gesamtheit der Inhaltsstoffe (§10 AMG)
  • Interaktionen = Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, 2 wesentliche Mechanismen Hemmung oder Aktivierung von: Cytochrom P 450 Enzym (CYP Enzym): Metabolimus von Stoffen die ausgeschieden werden sollen P-Glycoprotein (P-pg): Efflux-Transporterfunktion, Ausschleusen von Fremdstoffen aus Zellen
  • Tee bei Harnwegsinfektionen: Uvae-ursi folium, Equiseti herba, Solidaginis virgaureae herba, betulae folium. 1. Was ist bei HWI allgemein zu beachten? 2. Was ist im Bezug auf die Drogen zu beachten? 1. Entzündung der ableitenden Harnwege: ärztliche Begleitung sinnvoll, meist bakteriell, verursacht durch Erkältung oder direkte Infektion -> Behandlung bei stärkeren Infekten antibiotisch, Phytotherapeutika adjuvant; Erhöhung der Harnmenge -> Ausschwemmung von Bakterien Phytotherapeutika alleine möglich: bei leichten Formen, nebenwirkungsarm; sind Aquaretika, keine echten Diuretika (kein/geringer Einflus auf Elektrolythaushalt) Harndesinfizierende Mittel: antibakterielle Wirkung, Dauer der Anwendung beachten! Flüssigkeitszufuhr mind. 2L/Tag, KEINE DURCHSPÜLTHERAPUE BEI ÖDEMEN INFOLGE eingeschränkter Herz- o. Nierentätigkeit 2. Uvae-ursi folium: Übelkeit/Erbrechen möglich (Gerbstoffe), Hydrochinon potentiell mutagen, nicht in Schwangerschaft oder Stillzeit Equiseti herba: Verfälschung (toxische Alkaloide) alle 4: keine Durchspültherapie bei Ödemen infolge (...), Flüssigkeitszufuhr beachten
  • Standard Tee: Sambuci flos, Tiliae flos, Filipendulae flos, Rosae pseudo-fructus 1. Einzeldrogen, Inhaltsstoffe + Wirkung 2. welche Anwendung hat der Tee? welche Hinweise müssen gegeben werden? 3. Filipendulae flos, Rosae pseudo-fructus hinsichtlich Wirksamkeit Siehe Karteikarten (fiebrige) Erkältungskrankheiten; Diaphoretica: schweißtreibend, leicht fiebersenkend durch erhöhte Wärmeabgabe; Wirkungsmenge evtl. nicht ausreichend, mehrere Tage Bettruhe.. bei länger anhaltenden Beschwerden ist Abklärung der Ursache nötig; Hinweis: Nicht bei Salicylatüberempfindlichkeit (Filipendula ulmaria) Filipendula ulmaria: diaphoretische Wirkung nicht final belegt! Rosa canina: Wirkungen nicht belegt! als Geschmackskorrigens, Schönungsdroge
  • ein Tee aus Thymi herba, Malvae flos, Liquiritiae radix und Tiliae flos ist auch bei Langzeitanwendung unbedenklich richtig oder falsch? falsch, Liquiritiae radix ohne ärztl. Betreuung nicht länger als 4-6 Wochen
  • bei Husten:• Anisi fructus ist nicht geeignet, da es nur karminativ wirkt richtig oder falsch? falsch
  • (info): Aussagen zu Anthranoidhaltigen Phytotherapeutika (Sennae folium, Rhei Radix) Richtig:  bei zu langem Gebrauch treten Herz-/Muskelschwächen auf Interaktionen mit anderen Wirkstoffen sind nicht auszuschließen zugelassen nur für kurzzeitige Anwendung (max. 2 Wochen) Falsch: können Ödeme und Venenschäden hervorrufen bei ausreichender Wasserzufuhr langfristig unbedenklich