Intervention (Subject) / Kapitel 3 (Lesson)

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Evaluation von Interventionen

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  • Wirksamkeitsprüfung vs. Herausarbeitung der Wirkungsweise bzw. der wirksamen Prozesse (Prozessforschung) Wirksamkeitsprüfung: vergleicht verschiedene Interventionen hinsichtlich Wirksamkeit & Effizienz. Experimentelle- und quasi-experimentelle Designs. Qualitätssicherung & Versorgungsforschung Prozessforschung: untersucht zentrale Wirkungsparameter im Laufe des Therapieprozesses auf unterschiedlichen Inhalts- und Zeitebenen
  • 3 Kennzeichen wissenschaftlicher Evaluation Dient als Planungs- und Entscheidungshilfe → Bewertung von Handlungsalternativen (Ersetzt aber nicht die Entscheidung, welche Intervention eingesetzt wird) Ziel- und Zweckorientiert Sollte aktuellem Stand wissenschaftlicher Techniken/Forschungsmethoden angepasst sein.
  • Differenzierung der Evaluationsforschung nach Scriven (1991): Formative Evaluation ↔ Summative Evaluation Formative: Untersuchung, die Infos zur Verbesserung laufender Programme erhebt und zur Optimierung genutzt werden kann. Summative: Bewertung der Wirksamkeit einer Maßnahme/Intervention. Meist nach Beendigung eines Projektes, um erreichte Effekte (retrospektive Frage) festzustellen. Außerdem prospektive Frage: Wie kann erneute Durchführung, z.B. in anderem Kontext aussehen.
  • Kosten-Nutzen-Analyse wenn Kosten UND Nutzen in monetären (=die Finanzen betreffend) Einheiten verrechnet werden
  • Kosten-Effektivitäts-Analyse wenn nur Kostenseite monetär bewertet wird + Bewertung, ob gesteckte Ziele erreicht wurden
  • Direkte Verändeurngsmessung retrospektive Einschätzung der Veränderung (z.B. Veränderungsfragebogen des Erlebens & Verhaltens). Vorteil durch unmittelbare Einschätzung des Effekts → einfache & ökonomische Veränderungsabschätzung. Nachteil fehlender Vergleich mit Beginn & Verzerrungen da retrospektiv
  • indirekte Veränderungsmessung Differenz in Messinstrument zwischen Interventionsbeginn und Ende. Standard in klinischen Studien (aber keine Überlegenheit gegenüber direkte VM). KTT. Nachteil: Rel. und Val. Werden für einen Messzeitpunkt erhoben, auch wenn es ja eig. eine Veränderungsmessung ist. Positiver Effekt kontinuierlicher Erhebung des Therapieerfolgs: Lambert, 2001 zeigte, dass Therapeuten, die durch indirekte VM rückgemeldet bekommen, dass ihre Patienten sich negativ entwickeln, am Ende verbesserte Therapieergebnisse aufweisen.
  • Kritik an RCT Auswahl von „Idealpatienten“, z.B. ohne Komorbidität → nicht repräsentativ. Sehr aufwändig → kleine Stichproben
  • Zentrale Unterschiede zwischen naturalistischen/quasi-experimentellen und experimentellen klinischen Studien Naturalistische/Quasi-Exp.: Explorativ/Induktiv, Externe Validität, Heterogene Stichproben, Therapieverlauf in der Praxis, Statischtische Kontrolle Experimentelle Studien: Konfirmatorisch/Deduktiv, Interne Validität, Homogene Stichproben, Manualisierte Therapien, Randomisierung
  • Efficacy ↔ Effectiveness Efficacy = Experimentelle Wirksamkeitsprüfung Effectiveness = Naturalistische Wirksamkeitsprüfung
  • Baseline (Einzelfallstudie) Verhalten bzw. die Situation des Teilnehmers VOR Einführung der Behandlungsbedingung
  • patient-focused research Patientenorientierte Versorgungsforschung zur Begleitung des Einzelfalls, im Gegensatz zur summativen Evaluation. Steht in der Tradition der formativen Evaluation und der differentiellen Psychotherapieforschung → Verbindung zur EInzelfallforschung (allerdings kein Vergleich mit Baseline, sondern mit durchschnittlichem Verlauf ähnlicher Patienten → Überwindung der Wissenschaftler-Praktiker-Kluft durch Modell, die direkte Rückmeldung von Ergebnissen in die Routine erlauben → Patientenspezifische Vorhersage möglich. Aufgrund von bereits behandelten Patienten kann wahrscheinlicher Verlauf vorhergesagt werden. Anschließend kann vorhergesagter mit beobachtetem Veraluf z.B. mittels Allgemeinem Belastungsbogen (BSI) verglichen werden
  • A-B-A-B Design (Einzelfallforschung) A: Erhebung der Baseline B: Durchführen der Intervention A: erneute Erhebung der Baseline B: erneute Interventionsphase zur Kontrolle des Effekts
  • Qualitätssicherungs-Maßnahmen zur Optimierung von Versorgungsstrukturemn auf Einzelfallebene und der Ebene von Versorgungssystemen (Therapieambulanz, Klinik)
  • Konzept der kontrollierten Praxis (Petermann & Müller) (Rahmen, in dem die Qualitätssicherungsmaßnahmen strukturiert werden können) 1. Indikationsstellung, die umfassende Begründung für Eingangsdiagnose darstellt. 2. Phase der Therapie, in der Therapieverlauf empirisch belegt wird. 3. Abschließende Erfolgsbewertung: Individueller Erfolg der Maßnahme durch Vergleich mit anderen Patienten
  • Wichtige empirisch untersuchte Prozessmerkmale in Psychotherapie (Orlinsky, 1994) Qualität der therapeutischen BeziehungKompetenz des TherapeutenKooperation des PatientenOffenheit des Patienten für VeränderungBehandlungsdauer
  • Aufwand-Wirkungs-Beziehung Verbesserung des Befindens in der Psychotherapie in Form einer negativ beschleunigten Kurve (starker Anstieg zu Beginn, der abflacht) in Relation zur Anzahl der Sitzungen Verbesserung des Befindens ↔ Therapiedauer Verbesserung des klinischen Status ↔ Aufwand an Therapiestunden