Magen-Darm Krankheiten (Subject) / Morbus Crohn (Lesson)
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Morbus Crohn
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- Was ist ein Morbus Crohn Chronisch-entzündliche Erkrankungen unklarer Ursache, die im ganzen Gastrointenstinaltrakt auftreten kann, am häufigsten aber terminales Ileum und Kolon Die Entzündung umfasst alle Wandschichten des Darms und kann zu Abszessen, Fisteln und Stenosen führen Hohe Rezidivneigung, jedoch im zunehmendenr Alter abnehmende Krankheitsaktivität Lebenserwartung (fast) normal
- Symptome und Untersuchungsbefund bei Morbus Crohn Verlauf in Schüben Chronische Durchfälle 3-6 mal täglich Krampfartige Bauchschmerzen im Akuten Schub Fieber Gewichtsverlust als Folge verminderter Nahrungsaufnahme (Schmerzvermeidung) und Nährstoffresorption Kinder haben oft Wachstumsstörungen Gelenkentzündungen oder Hauterscheinungen sind häufig Verdickung des Darms als Druckschmerzhafte Resistenz Inspektion der Analregion sichtbare Fistelausgänge
- Diagnostik bei Morbus Crohn Anamnese und körperliche Untersuchung (Stuhlfrequenz? Blutige Stühle? Fisteln? Abszesse?) Blut: Blutbild (Anämie?), Entzündungsparameter Stuhluntersuchung zum Ausschluss infektiöser Ursachen Ileoskopie und Biopsie zur Diagnosesicherung Sonografie und Hydro-MRT des Dünndarms zur Suche weiterer Herden/Verlaufskontrollen
- Komplikationen bei Morbus Crohn Stenosen Fisteln Abszesse Malabsorptionssyndrom selten Perforation Erhöhtes Kolonkrazinomrisiko
- Behandlungsstrategie bei Morbus Crohn Konservative Therapie (primär) Bei leichten Schüben → Sulfasalazin (wirkt Entzündungshemmend über eine Beeinflussung der Prostaglandinsynthese) Bei mittlerer und hoher Entzündungsaktivität → Glukokortikoide Bei Fisteln → Antibiotika Bei Erfolgslosigkeit Immunsuppressiva Elektrolyte- und Flüssigkeitsverluste ausgleichen, evtl auch Vitamine, Folsäure, Eisen und Zink Im Akuten Schub → parenterale Ernährung oder niedermolekulare Elementardiät (Resorption im oberen Dünndarm, die unteren Abschnitte werden entlastet) Operative Therapie Komplikationen: Stenosen, Perforation, Ileus, Blutungen, Abszesse oder Fisteln → Operation Befallende Ileozökalregion → Ileozökalresektion (operative Entfernung von terminalem Ileum und Zökum) und Ileoaszendostomie. Resezierung so sparsam wie möglich da eine Heilung nicht erreicht werden kann Bei ausgedehnten Resektionen droht ein Kurzdarmsyndrom durch einen kurzen Dünndarm
- Pflegemaßnahmen bei Morbus Crohn Pflegeschwerpunkt → Psychische Betreuung des Patienten Sie benötigen Hilfe bei der Auseinandersetzung und ungewissen Krankheitsverlauf Viele Patienten sind jung: es kommen Probleme am Arbeitsplatz und Partnerschaft hinzu → aktives zuhören hilft, Sozialdienst kann bei Problemen mit dem Arbeitsplatz eingeschaltet werden Kontakt zu Selbsthilfegruppen Reha-Maßnahmen werden in der Klinik eingeleitet Großes Problem sind die häufigen Durchfälle die den Patienten körperlich und physisch stark belasten Anleitung der Patienten zur Beobachtung des Stuhlgangs (Häufigkeit, Aussehen, Zeitpunkt des Auftretens, ggf. auslösende Faktoren) Schwerpunkt Ernährung: Zu beginn entlastung des darms durch parenterale oder enterale Ernährung, bei schweren entzündungen niedermolekulare Ernährung Anschließend langsamer Kostaufbau: Tee, Brühe, Reis- und Hafeschleim, Zwieback; bei guter Verträglichkeit: Weißbrot, Kompott, Teigware, Kartoffeln, Fleisch und leicht verdauliche Gemüse (fettarme Zubereitung). Im weiteren Verlauf kann sich der Patient seine individuell verträgliche Kost zusammenstellen Bei individueller Kost: Achten auf Laktoseunverträglichkeit Stenosen → ballaststoffarme Kost Fettstühlen → MCT-reiche Kost bei Einnahme von Kortisonpräparate → kalziumreiche Kost
- Prävention und Gesundheitsberatung bei Morbus Crohn Angepasste Ernährung an die Krankheit, ggf. Substitution fehlender Nährstoffe, Vitamine und Mineralien Umgang mit Medikamenten und deren Nebenwirkungen (Glukokortiokoide, Immunsuppressiva, Biologika) Bei Stoma, Beratung zur Stomaversorgung Bei psychischer Belastung, erlernen von Entspannungstechniken, ggf. Psychologe Kontakt zu Selbsthilfegruppen Regelmäßige Ärztliche Kontrollen
