Anästhesie (Fach) / Krankheitsbilder (Lektion)
M. Addison:
= primärer NNR-Insuffizienz. Versiegen sämtlicher Kortikosteroide; (hingegen ist die Aldosteronproduktion bei den sekundären Formen infolge ACTH-Mangel nur wenig betroffen)
Symptome:
1. Schwäche und rasche Ermüdbarkeit
2. Pigmentierung der Haut und Schleimhäute, ev. Vitiligo
3. Gewichtsverlust und Dehydratation
4. Niedriger arterieller Blutdruck
5. Abdominelle Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Durchfälle, Obstipation)
6. Verlust der Sekundärbehaarung bei der Frau (Androgenmangel) u.a.
Therapie
1. Glukokortikosteroid: 15 -25 mg Hydrocortison in 2-3 Dosen;
2. Mineralokortikoid: Fludrecortison (Astonin H®): Dosis so wählen, dass die Plasmareninaktivität in der oberen Norm liegt (0,05-0,2 mg/d).
3. Zusätzliche Gabe von DHEA = Dehydroepiandrosteron: Kann als androgenes Steroid bei Frauen, die über Libidoverlust klagen, sinnvoll sein.
Addison-Krise = akute NNR-Insuffizienz
- Exsikkose, BlutdruckabfalL Schock, Oligurie
- Pseudoperitonitis
- Ev. Durchfälle und Erbrechen
- Hypoglykämie, metabolische Azidose
- Anfangs unternormale Temperaturen, später Exsikkose-Fieber
- Delir, Koma
Ursachen einer akuten NNR-Insuffizienz:
- Waterhouse-Friderichsen-Syndrom = hämorrhagische lnfarzierung der Nebennieren infolge Menin-gokokkensepsis -Blutungen (Marcumar, Neugeborene)
- Operative Entfernung der Nebennieren
- Fehlende Dosisanpassung bei Patienten mit NNR-Insuffizienz und Infekten anderen Belastungen, Bewußtlosigkeit, Brechdurchfall u.a.
Diese Karteikarte wurde von annescheidecker erstellt.