Hämato-Onko (Fach) / Innere Medizin (Lektion)

Vorderseite Transplantationsreaktionen
Rückseite

Bei den unter (A)-(C) beschriebenen Abstoßungsreaktionen greift das Immunsystem des Empfängers das Transplantat an; Symptome findet man deshalb ausschließlich am Transplantat.

Umgekehrt bei der Graft-versus-Host-Reaktion: Hier greifen T-Lymphozyten des Knochenmark-Transplantats den Empfängerorganismus an. Symptomeentwickeln sich also am Körper des Empfängers.

(A)

Eine Transplantatabstoßung vom hyperakuten Typ (nach Coombs und Gell eine Reaktion vom Typ II) entsteht durch präformierte Antikörper des Empfängers gegen HLA- und Blutgruppenantigene des Transplantats. Sie führt über die Aktivierung von Komplement und Gerinnung zu zytotoxischen und ischämischen Nekrosen am Transplantat und so zur dessen Abstoßung Minuten bis Stunden nach erfolgter Transplantation. Durch Kreuztestung von Empfängerantikörpern und Spenderlymphozyten kann diese Reaktion vermieden werden.

(B)

Eine Transplantatabstoßung vom akuten Typ (Typ IV nach Coombs und Gell) tritt meist Tage bis Wochen nach der Transplantation auf. Sie beruht auf der Reaktion von T-Lymphozyten gegen Antigene des Transplantats. Es kommt zur Infiltration des Transplantats mit Lymphozyten, Plasmazellen undMakrophagen. Durch zytotoxische T-Lymphozyten wird das Endothel geschädigt und es kommt zur Vaskulitis, was wiederum die Gerinnungskaskadeaktiviert. Die akute Abstoßungsreaktion muss durch eine immunsuppressive Therapie unterbunden werden.

(C)

+ (E) Bei der Transplantatabstoßung vom chronischen Typ findet man im Transplantat trotz Immunsuppression eine chronische Entzündung. Es kommt zur Stimulation des Endothels und zur Proliferation der glatten Gefäßmuskulatur des Transplantats; eine narbige Intimafibrose entsteht. Schließlich entwickelt sich eine obliterative Transplantatvaskulopathie: Das Transplantat wird minderperfundiert und atrophisch.

(D)

Eine Graft-versus-Host-Reaktion entsteht nach allogener Knochenmarktransplantation, bei der kompetente Spender-T-Lymphozyten auf den Empfänger übertragen werden. Diese vermitteln eine zelluläre Immunreaktion gegen MHC-Moleküle des Empfängers. Betroffen sind vor allem die drei Organe Haut(makulopapulöses Exanthem, Erythrodermie), Darm (Enteritis) und Leber (Hepatitis).

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