Hämato-Onko (Fach) / Innere Medizin (Lektion)

Vorderseite Karzinoide
Rückseite

Karzinoide sind Tumoren des diffusen neuroendokrinen Zellsystems (APUD-Zellsystem) und kommen typischerweise im Magen-Darm-Trakt und im Bronchialsystem vor. Die sezernierten Peptidhormone (z.B. Serotonin, Kallikrein) sind für das Karzinoidsyndrom mit der Trias Diarrhoe, Flushsymtpomatik (Hitzewallungen, Gesichtsrötung die in Zyanose umschlägt, Tachykardie, Schwitzen, intermittierend schmerhafter Subileus, athmaähnliche Anfälle) und kardialen Symptomen durch eine bevorzugt rechtsseitige Endokardfibrose (Hedinger-Syndrom) verantwortlich. Erst nach Metastasierung in die Leber (sezernierte Peptidhormone können dann nicht mehr in der Leber abgebaut werden) werden Karzinoide symptomatisch.

(A)

Die 5-Hydroxyindolessigsäure ist das Abbauprodukt des Serotonins und zeigt sich daher bei Karzinoiden im 24-Stunden-Sammelurin erhöht. Im Serum kann man auch direkt erhöhte Spiegel von Serotonin und Chromogranin A nachweisen.

(C)

Die Bronchoskopie kann in dem vorliegenden Fall bei basal rechtsseitig abgeschwächtem Atemgeräusch evtl. zum Nachweis des Primärtumors führen. Ungefähr 3/4 der bronchialen Karzinoide liegen zentral und sind damit einer Biopsie zugänglich. Der diagnostische Nutzen ist jedoch häufig gering, da das meist intakte Bronchialepithel den Tumor überzieht.

(D)

Die Computertomographie kann zum Nachweis des Primärtumors bzw. zum weiteren Staging (Vorliegen Lebermetastasen) durchgeführt werden.

(E)

Bei neuroendokrinen Tumoren ist die Somatostatin-Rezeptordichte meist erhöht, so dass sich ein Karzinoid durch die Somatostatin-Rezeptorszintigraphie(= Octreotid-Scan) gut nachweisen lässt.

Diese Karteikarte wurde von DaniW erstellt.