Blut und Lymphsystem (Fach) / Leitbilder (Lektion)
Porphyrien sind erbliche oder erworbene Störungen des Hämstoffwechsels mit vermehrter Bildung von Porphyrinvorstufen oder Porphyrinen. Nach dem Ort, wo sich die Porphyrine bzw. deren Vorstufen anhäufen, unterscheidet man: erythropoetische Porphyrie (kongenitale erythropoetische Porphyrie) hepatische Porphyrie (akute intermittierende Porphyrie, Porphyria cutanea tarda) erythrohepatische Porphyrie (erythrohepatische Protoporphyrie) Bei der chronisch-hepatischen Porphyrie (= Porphyria cutanea tarda) besteht ein autosomal-dominant vererbterMangel an Uroporphyrinogen-III-Decarboxylase. Im Gegensatz zu den akuten hepatischen Porphyrien resultiert eine Akkumulation von Porphyrinen in der Leberzelle (Speicherkrankheit). Stets besteht eine Hepathopathie mit Speicherung von Uro- und Heptacarboxyporphyrin in der Leber sowie Ausscheidung dieser Porphyrine im Urin.Anamnestisch werden oft Alkohol (70 % der Fälle) oder hormonale Kontrazeptiva als Manifestationsfaktoren angegeben. Medikamente (Barbiturate, Chlordiazepoxid, Chlorpropamid, Halothan, Imipramin, Isoniazid, Meprobamat, Pyrazolonverbindungen, Sulfonamide, Theophyllin u. a.) Alkoholkonsum, Intoxikation Infektionskrankheiten, Stress ovulozyklisch, prämenstruell ausgelöste Attacken bei Frauen abnorme Photosensibilität der Haut ⇒ Hyperpigmentierung, Blasenbildung rosa bis braun nachdunkelnder Urin Leberschaden charakteristische Porphyrinurie (Nachweis von Uroporphyrinogen im Harn) Bestimmung der Aktivität der Uroporphyrinogen-Decarboxylase in Erythrozyten ⇒ Enzymaktivität um etwa 50 % vermindert ggf. Leberbiopsie (Porphyrineinlagerungen, Siderose ⇒ Histochemie, UV-Fluoreszenz) ggf. Familienuntersuchung niedrig-dosierte Chloroquintherapie Aderlasstherapie (bei Leberzirrhose kontraindiziert ⇒ Proteinverlust) Meiden von Medikamenten und Alkohol, Verbot von Besonnung (Photosensibilisierung)
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