Psychologie (Fach) / mündliche Staatsprüfung (Lektion)

Vorderseite Beschreiben Sie die Stressbewältigung durch Achtsamkeit (MBSR)!
Rückseite

Kabat-Zinn (1990)

Gruppe

Indikation: Stressbewältigung, daher breit, auch für körperliche Störungen (Schmerz)

Achtsamkeitsbasierte Interventionen = Achtsamkeitsprinzipien im Zentrum der Behandlung, zusätzlich wird großer Wert auf die Übertragung in den Alltag gelegt.Auch hier wieder 2-2,5h Gruppe mit gemeinsamen Übungen und anschließend Inquiry (=Besprechung der Übungen)

Therapeuten und Patienten sollen jeden Tag 45 Minuten üben!

Aspekte der Achtsamkeit: Konzentration (shamata) und Einsicht (vipassana)

Bewusste Wahrnehmung der gegenwärtigen Erfahrung mit einer Haltung der freundl. Akzeptanz(Absicht/Intention) (Gewahrsein/Attention) (Haltung/Attitude)

Im Buddhismus basiert der Umgang mit Stress nicht auf Wegdrängen sondern auf Zähmung, Wandlung, Transformation --> freundliche interessierte innere Haltung

Achtsamkeit als Alternative zu Rumination und Vermeidung (vom Doing-Modus zum Being-Modus)

Ziel: realistischere Sicht der Gegenwart, Realisieren: nicht die Umwelt macht den Stress, sondern meine Reaktionen; Erweiterung der Perspektive weg von Reiz-Reaktion hin zu neuen Reaktions- und Verhaltensmustern

Allgemeine Wirkfaktoren von Achtsamkeit:- Schulung der Aufmerksamkeit (gezieltes Lösen aus Gedankenkreisen)- Steigerung des Kontaktes mit dem Hier und Jetzt (Wahrnehmen des Reichtums jeden Augenblicks)- Veränderung des mentalen Modus (vom Tun zum Sein)- Frühzeitiges Erkennen von ungünstigem Aufschaukeln (und dann Aussteigen)

Außerdem diskutiert: - Disidentification (Teasdale): metacog. Awareness, Gedanken als vorübergehende Elemente des Geistes

= re-perceiving (Shapiro): es entsteht eine neue Perspektive, wenn wir Gedanken nur als Gedanken sehen –> das reicht auch, ich muss die Gedanken dann nicht mehr ändern- Verbesserte Emotionsregulation, Reduktion der Angst vor dem Erleben der Emotionen; zusätzlich wahrscheinlich Veränderung des Erlebens von Emotionen im Sinne des Embodiments- Entspannung (ist eigentlich aber nicht das Ziel, sondern Wahrnehmung der Anspannung)- Verbesserung der Körperwahrnehmung (ermöglicht Erkennung Frühwarnzeichen für Stress)- Selbst-Mitgefühl: Ungünstige Kognitionen treten zwar noch auf, verursachen aber keine depressive Stimmung mehr

Durchführung:Gruppe, 8-20 Teilnehmer, 8x, wöchentlich, 2-3 Stunden, zusätzlich Tag der Achtsamkeit.Die Teilnehmer sollen ihre Ziele beiseite lassen und sich nur der Erfahrung widmen!Basis: Body-Scan, achtsame Yoga-Übungen, traditionelle Sitz-Meditation

Vorgespräch1. Achtsamkeit erforschen (Rosine)2. Wie wir die Welt wahrnehmen (Autopilot vs. Kreative Reaktion)3. Im Körper beheimatet sein 4. Stress mit Achtsamkeit begegnen (PE: Stress und Folgen)5. Umgang mit Stress verschärfenden Gedanken6. Gefühle willkommen heißen (Umgang mit schwierigen Gefühlen)Tag der Achtsamkeit: Schweigen7. Achtsame Kommunikation8. Für sich Sorge tragen: Die Achte Woche ist der Rest Ihres Lebens

Nachgespräch ca. zwei Wochen nach Ende des Kurses zur Auswertung

Evidenz: breit erforscht, Wirksamkeit gut belegt, es gibt auch schon Übersichtsarbeiten

 Besondere Indikation bei Schmerz, Angst, allgemeinem Stress, Fibromyalgie, MS, Krebs Kann Empathiefähigkeit bei Menschen in Gesundheitsberufen steigern, emotionales Befinden und Gehirn- und Immunfunktionen verbessern, wie auch die Lebensqualität bei Menschen mit KHK Außerdem kann MBSR die Therapiedauer verkürzen

Diese Karteikarte wurde von Steefano erstellt.