Psychologie (Fach) / mündliche Staatsprüfung (Lektion)

Vorderseite Welche Entstehungsmodelle gibt es bei Sucht?
Rückseite

1) nach Lindenmeyer: es existiert kein einheitliches Störungsmodell

-> Vorschlag eines biopsychosozialen Modells, das erhöhten Anreiz und Automatisierung von Alkoholkonsum erklären soll

Psyche- Verzerrte Realitätswahrnehmungen, Überzeugungen, Einstellungen und illusionäre Kontrollüberzeugungen tragen dazu bei, dass dem Betroffenen sein Suchtverhalten subjektiv gerechtfertigt erscheint (Ist das Glas halb voll oder halb leer? – „Ich brauche das, damit es mit gut geht“) - TP - Sucht als Möglichkeit mangelnde Nähe und Geborgenheit zu kompensieren, sowie neurotische Allmachtsphantasien ("Ich hab alles unter Kontrolle") sowie Vermeidung von Minderwertigkeit und Leere

Sozial - Möglichkeit der Selbstdarstellung (z.B. Demonstration von Macht bei Männern) + "Alkohol als akzeptierte Gesellschaftsdroge" und Möglichkeit in Kontakt zu kommen -> Wirtschaft

Biologie (Belohnungssystem - Nuculus accumberns und Suchtgedächtnis, Ausschütten von Hormonen (z.B. Noradrenalin, Dopamin, Serotonin) und Endorphinen))

2) Klassische Konditionierung: neutrale Reize, z.B. ein Spielautomat oder eine Kreditkarte (externale Reize) – aber auch Gefühlszustände oder Stresssituationen (internale Reize) werden mit dem Abhängigkeitsverhalten und der Suchtmittelwirkung assoziiert. Anschließend lösen diese erlernten (konditionierten) Reize eine erlernte (konditionierte) Reaktion aus und motivieren somit zum wiederholten Suchtverhalten. Demzufolge spielen bei der Entstehung einer Abhängigkeit die positive Verstärkung (also die positive Wirkung) und

Operante Konditionierung bei der Aufrechterhaltung die negative Verstärkung (also die Vermeidung von negativen Gefühlen oder körperliche

3) eventuell Lernen am Modell (Bandura)

4) Veränderungsmodell - transtheoretisches Modell der Veränderungsbereitschaft - Autoren

Prochaska & di Clemente

Sabine M. Grüsser, Carolin N. Thalemann, Verhaltenssucht. Diagnostik, Therapie, Forschung. Huber, Bern 2006, ISBN 3-456-84250-3

H. Dillin, W. Mombour, M. H. Schmidt: Internationale Klassifikation psychischer Störungen, ICD-10 Kapitel V (F), Huber

Kandale, Rugenstein (2017) - Das Repetitorium

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