Geschichte (Fach) / VL 12 Kirche und Reform (Lektion)

Vorderseite Memoria - Erinnerung
Rückseite

Warum stiftete man über- haupt? Der Altar trug in aller Regel das Wappen des Stifters, oder zeigte ihn gar im Bild, wie hier – ein Muster, das wir seit dem 14. Jahrhundert kennen. Es ging also zumindest auch um„soziale Repräsentation“ der Eliten. Aber warum stiftete eine Zunft kollektiv einen Altar? Und umso mehr: Warum die unzähligen Stiftungen für Hospitäler, Armenspeisungen, Brü- cken, Kapellen, für was auch immer? Denn man konnte für alles stiften, was irgendwie als gute Tat durchging. Die Antwort ist: Memoria – Erinnerung. Die Leute wollten sicherstellen, dass nach ihrem Tod jemand ihrer gedachte und für sie betete. Dazu bezahlte man den Priester am Zunftaltar; dazu gab man Almosen, die die Empfänger im Gegenzug zu Gebetsleistungen für den Spender verpflichteten; dazu trat man in eine Gilde oder Bruderschaft ein, in der sich die Mitglieder dazu verpflichteten, für einander zu beten; dazu ließ man sich im Frühmittelal- ter in die Gebetsverbrüderung eines Klosters oder am besten eines Klosterverbandes aufneh- men, damit all die Gebete der Mönche auch dem eigenen Seelenheil zugutekämen.

Diese Karteikarte wurde von camilleoly erstellt.

Folgende Benutzer lernen diese Karteikarte: