Geschichte (Fach) / VL 12 Kirche und Reform (Lektion)

Vorderseite Pfründe
Rückseite

Wir kennen heute ja noch das Schlagwort von den „Pfründen“, die zu „ver- teilen“ sind, etwa in der Parteipolitik. Was ist eigentlich eine „Pfründe“? Das deutsche Wort geht auf das lateinische „praebenda“ zurück, und es bezeichnet die Stelle eines Klerikers in einem Stift, in dem Priesterkollegium einer Kirche oder einer Kathedrale also. An jeder grö- ßeren Kirche arbeitete nicht nur ein Pfarrer, sondern eine ganze Gruppe von Klerikern, die sich hier die liturgischen, seelsorglichen und verwaltungstechnischen Aufgaben teilten. Von ihnen wurde erwartet, dass sie in einer klosterähnlichen Gemeinschaft zusammenlebten – was sie, wie ich letzte Woche bereits erwähnte, nur in seltenen Fällen auch taten. Für jeden dieser Kleriker gab es eine „Pfründe“, also ein Vermögen (Land, Geld, andere Ertrag abwerfende Ressourcen), aus dessen Ertrag er seinen Lebensunterhalt bestritt. Dieses Vermögen war in aller Regel von Gläubigen gestiftet worden, die dafür von dem Empfänger geistliche Gegen- leistungen erwarteten. Das Geschäft lautete also: Geld gegen Gebete.

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