Allgemeine Psychologie (Fach) / F2-Denken und Sprache (Lektion)

Vorderseite Grundannahmen und Vorhersagen der Theorie Mentaler Modelle (Johnson-Laird, 1983):
Rückseite

• Bislang erfolgreichste und umfangreichste Theorie logischen Schließens

• Schlussfolgern als erweiterter Verstehensprozess (semantische Theorie)

• Annahmen:

– Repräsentation: Die Prämissen werden enkodiert und in Form konkreter Instanzen (Vorstellung in einer bildlichen/symbolischen Art und Weise) repräsentiert

– Validierung: Es wird geprüft, ob Schlüsse aus dem Modell auch mit anderen Modellen der Prämissen kompatibel sind

– Kognitive Ökonomie: Wegen begrenzter kognitiver Ressourcen (Arbeitsgedächtnis) werden initial nur wahre Sachverhalte repräsentiert, erweiterte Modelle nur bei Bedarf

• Vorhersagen:

– Je mehr Modelle mit den Prämissen kompatibel sind, desto schwieriger das Problem (Belastung des Arbeitsgedächtnisses)

– Durch Annahmen über initiales Modell auch Vorhersagen der Fehlerarten möglich

→ noch unklar ob Theorie Mentaler Modelle oder probabilistische Theorien die bessere ist, um Konditionalaussagen zu erklären (probabilistische ist bei WST-Aufgabe auf jeden Fall die beste Erklärung!)

Fazit MM-Theorie

• Positiv:

– Erklärt das basale Befundmuster der Konditionalaussagen gut

– Umfassende Theorie mit erfolgreicher Anwendung auch auf andere Schlussfolgerungsformen

• Syllogismen, WST, räumliches Schlussfolgern, illusorische Schlussfolgerungen, Inhaltseffekte

– Kompatibel mit anderen Konzepten/Theorien der kognitiven Psychologie

• begrenztes Arbeitsgedächtnis, Relevanztheorie (Sprachverstehen)

– keine Domänenspezifität

• Limitationen:

– Nicht immer klar, welche Vorhersagen a priori aus der Theorie folgen – Gefahr der Zirkularität

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