Allgemeine Psychologie (Fach) / F2-Denken und Sprache (Lektion)
• Oaksford & Chater (1994): These: Das Verhalten der Vpn in der WST ist optimal!
• Aber: Die Vpn betrachten sie nicht als Aufgabe deduktiven Schließens, sondern als Problem der optimalen Datenselektion in einer probabilistischen Aufgabe:
– „Welche Karte ist für das Testen der Regel am informativsten?“
• Analog: Wissenschaftlerin, die zum Testen einer Hypothese ein möglichst informatives Experiment durchführt
• Im Alltag sind Schlussfolgerungen niemals sicher. Evtl. wenden die Vpn eine sinnvolle Strategie an, wenn man die Aufgabe probabilistisch betrachtet.
• Formales Modell des erwarteten Informationsgewinns jeder Karte (Welche Karten sind am informativsten?)
Beispiel:
• Folgende Regel soll geprüft werden:
– „Wenn jemand diese Pilze gegessen hat, wird er krank“
• Beides sind relativ seltene Ereignisse. Welche Arten von Personen suchen sie, um die Hypothese zu prüfen?
– Pilzesser? (p)
– Personen, die keine Pilze gegessen haben? (¬p)
– Kranke? (q)
– Gesunde? (¬q)
• Am informativsten ist es hier, Pilzesser (p) und Kranke (q) zu befragen, während von den vielen Gesunden (nicht-q) wenig nützliche Information zu erwarten ist!
Verbale Formulierung der Theorie:
Am meisten Information trägt die Karte, die am stärksten die Unsicherheit bzgl. der Hypothesen reduzieren kann.
– stärkste Veränderung von einer a priori-Wahrscheinlichkeit von 0.5 zu einer a posteriori-Wahrscheinlichkeit näher bei 0 oder 1
• Mit Hilfe des Bayes-Theorems kann der erwartete Informationsgewinn (EIG) jeder Karte bestimmt werden
• Unter der Seltenheitsannahme ergibt sich folgende Rangfolge der 4 Karten bzgl. EIG:
• P > Q > nicht-Q > nicht-P
• Das entspricht den empirischen Häufigkeiten gut!
→ sehr gute empirische Evidenz
Diese Karteikarte wurde von casnic erstellt.