Allgemeine Psychologie (Fach) / Prüfungsstoff (Lektion)

Vorderseite Welche sozialen Einflüsse spielen bei der Wahrnehmung mit ein?
Rückseite

• Wahrnehmung ist immer auch sozial geprägt/ determiniert; es gibt keine nicht-soziale Wahrnehmung • Personen, die alleine agieren, können gleichen Sachverhalt anders wahrnehmen als in Gruppen o Veränderung der individuellen Wahrnehmung durch soziale Gruppen möglich • Soziale Wahrnehmung ist durch Begriffe bestimmt o z.B. Stühle zum Sitzen; Scheren zum Schneiden

1.Übernahme der Wahrnehmungsanker von anderen Personen:

ohne in Interaktion mit ihnen getreten zu sein • Wahrnehmung ist in unsicheren Situationen besonders stark vom Urteil der Wahrnehmung anderer abhängig • Beispiel „Geruchsexperiment“ (Gniza-Versuch): Professor lässt an Glaskolben riechen mit angeblich leichtem Geruch (in Wahrheit nur destilliertes Wasser)  in Gruppe: jeder 5. riecht etwas; in Einzelsitzung: jeder 9. riecht etwas

2. Wahrnehmungsveränderung:

• Veränderung der Wahrnehmung aufgrund der Einflussnahme (= Druck) anderer Personen • Beispiel: Solomon – Asch – Experiment/ Asch – Paradigma o Strecken/ Länge von Linien schätzen; in der Gruppe gab es instruierte Helfe, welche absichtlich falsche Antworten geben  Konformität: Tendenz Verhalten und Meinungen anderer Gruppenmitglieder zu übernehmen (32% unterwarfen sich dem wissenschaftlich falschen Urteil der Gruppe)

Erklärung der Wahrnehmungsveränderung:

• 1. tatsächliche Wahrnehmungsveränderung/ Urteilsübernahme auch ohne Druck durch Übernahme der Wahrnehmungsanker anderer Personen (vgl. A) • 2. eigentlich hat sich die Wahrnehmung nicht verändert, sondern man modifiziert sie wider besseren Wissens in Richtung Konformität o es folgt eine Veränderung der Sensibilisierung unserer Sinne (Veränderung der Schwellen) o bewusst falsche Urteile (vgl. B)

Konformitätseffekt:

• nach Crutchfield: o Effekt ist bei unterschiedlichen Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt (individuelle Unterschiede) o Konformitätseffekte treten auch/ sogar bei persönlich bedeutsamen Sachverhalten ->aber: Effekte können abgebaut werden, wenn der soziale Druck entfällt • nach Upmeyer: o Druck in einer sozialen Umgebung ändert Wahrnehmung tatsächlich o durch Experimente messbare Veränderung der Sensibilisierung unserer Sinne (Veränderung der Schwellen, vgl. oben) • Quellen der Konformität: o a) Prozesse der Normeneinflüsse (Akzeptanz, Wertschätzung, ...) o b) Informationseinfluss -> sich richtig verhalten wollen („wie machen es andere?“)

Diese Karteikarte wurde von melii170 erstellt.