Psychologie (Fach) / Mündlich (Lektion)

Vorderseite Welche klassisch verhaltenstherapeutischen Techniken gibt es?
Rückseite

1) Operante Verfahren a) zum Aufbau von Verhalten: positive und negative Verstärkung: - shaping: schrittweise Ausformung des Zielverhaltens, indem zunächst erste Ansätze positiv verstärkt werden - chaining: Aufbau einer komplexen Vh-weise: das letzte Glied der Kette wird als Erstes verstärkt, die Verhaltenskette wird von hinten ausgeformt - Beispiel: ein Kind soll lernen, sich selbstständig anzuziehen. Es wird zuerst der letzte Schritt, das Anziehen der Schuhe, ausgeformt (shaping). Schrittweise werden die anderen Vh-weisen ausgeformt, verstärkt wird immer erst nach dem Schuhe anziehen. - prompting: verbale oder verhaltensmäßige Hilfestellung, die die Aufmerksamkeit der Person auf das gewünschte Vh. lenkt - fading: schrittweises Ausblenden von verbalen, bildlichen oder verhaltensmäßigen Hilfsstimuli. Selbstständige Ansätze werden konsequent verstärkt. - Token Economies: Einsatz von Verstärkern, die man gegen etwas eintauschen kann

b) zum Abbau von Verhalten: Bestrafungen Typ I und II: - Bestrafung / Typ I: Anwendung eines aversiven Reizes auf unerwünschtes Vh. (C-) - Löschung / Bestrafung Typ II: Entfernen des positiven Verstärkers, der das Problemvh. aufrecht erhält. Löschung benötigt Zeit, ist deshalb nicht sinnvoll wenn das Problemvh. sofort unterbunden werden soll - Checking: Spezialfall der Löschung, erfolgt graduiert, z.B. Einschlaftraining bei Säuglingen (frühestens ab 10 Monaten) - Response cost: Spezialfall der Löschung, bereits erhaltene Verstärker werden wieder entzogen, z.B. Tokens - Timeout: Alle potenziellen Verstärker des Verhaltens werden unerreichbar gemacht - ist v.a. indiziert, wenn es schwierig ist, alle relevanten Verstärker zu identifizieren - Sättigung: tritt ein, wenn immer wieder der gleiche Verstärker verabreicht wurde (Bsp.: einem geistig Behinderten, der Papier hortet, wird beliebig viel Papier zur Verfügung gestellt) - Beschränkung: physikalische Behinderung eines Verhaltens, dadurch kann es kurzfristig reduziert werden (z.B. Alkohol unzugänglich machen) - Verstärkung inkompatibler Vh.-weisen: ein mit dem unerwünschten Vh. unvereinbares Verhalten wird verstärkt (z.B. beim Habit-reversal-Training - systematische Unterbrechung eines automatischen Verhaltens durch ein inkompatibles, z.B. statt Nägelkauen die Hände zu Fäusten ballen

c) Methoden zur Stabilisierung von Verhalten, z.B.: - Therapeutische Hausaufgaben- Verhaltensverträge - Mediatorentrainings

2) Expositionsverfahren - Techniken der Stimuluskontrolle (basierend auf Klassischer Konditionierung)

Diese Karteikarte wurde von Anne1701 erstellt.

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