Psychologie (Fach) / Mündlich (Lektion)

Vorderseite Erzähl mir was zu Dissoziationen. Was machst du, wenn ein Klient plötzlich dissoziiert? Was, wenn er bzgl. der Hörmodalität dissoziiert und Ansprechen nichts bringt? Ist Dissoziation gut oder schlecht?
Rückseite

Es kann unterschieden werden zwischen psychologischen dissoziativen Phänomenen, wie Derealisation und Depersonalisation und somatoformen Phänomenen, wie Analgesie (Aussprache Analgesie: An-algesie, Betonung leicht auf erster Silbe), Verlust der Kontrolle über die Willkürmotorik oder Veränderung der kinästhetischen Wahrnehmung (Bewegungswahrnehmung), der Optik oder Akustik.mögliche Anzeichen für Dissoziationen: - nach unten gerichteter Blick - wenig Körperbewegung, Patient wirkt wie erstarrt - in sich gekehrt, selbstversunken - schläfrig, benommen, verlangsamt - desorientiert, erinnert sich nicht an Fragen - keine oder langsame Reaktion auf AnspracheIch spreche ihn mit seinem Namen an, sage ihm den Tag, wo er ist und dass er in Sicherheit ist Ich habe idealerweise davor mit ihm abgesprochen, ob ich ihn in so einem Fall berühren darf, berühre ihn ganz kurz am Arm (Berührungen können auch problematisch sein, wenn er in einer traumatischen Erinnerung ist) wenn das Problem schon bekannt ist, vorher auch absprechen: gibt es typische Situationen, in denen Sie dissoziieren? Wie kündigt sich das an? Gibt es etwas, dass ich dann tun kann / auf gar keinen Fall tun sollte?Auch stechende Gerüche können helfen (Ammoniak).Wenn schon bekannt ist, dass er häufiger dissoziiert - … können auch Gleichgewichtsübungen während der Konfrontation durchgeführt werden, z.B. auf einem Kippbrett - geht wohl mit Gehirnprozessen einher, die mit Dissoziationen wenig kompatibel sind, macht es unwahrscheinlicher. - Konfrontation mit offenen Augen - nicht in Gegenwart - während Konfrontation Gegenstände halten, die positiv besetzt sind / das gegenwärtige Leben symbolisieren („grounding objects“)In der traumatischen Situation sind Dissoziationen ganz kurzfristig betrachtet auf eine Art gut - im Sinne einer Erleichterung: das Erleben ist zu belastend, deshalb kommt es zur Dissoziation. Daraus kann sich dann aber ergeben, dass die traumatischen Erinnerungen fragmentiert, nicht integriert abgespeichert sind und sehr häufig ins Erleben dringen.Wenn Erinnerungen kommen und dann dissoziiert wird, ist es auch kurzfristig leichter so - so kann dann aber nicht die Erfahrung gemacht werden, dass bestimmte Reize in der heutigen Situation gar nicht mehr gefährlich sind. Dissoziationen breiten sich dann auch noch aus, es kommt zu einer Reizgeneralisierung.

Diese Karteikarte wurde von Anne1701 erstellt.

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