Unternehmensführung (Fach) / Grundlagen der Unternehmensführung I (Lektion)

Vorderseite KE 1 P. 99 102 Nutzung von Synergiepotenzialen, Drei Arten wertkettenverbindender Verflechtungen zwischen Geschäftsbereichen. Wertkette
Rückseite

Bei den Portfolio-Analysen, die auf die Festlegung der Produkt/Markt-Kombinationen eines Unternehmens ausgerichtet sind, bleiben jedoch Verbundeffekteund Interdependenzen zwischen den SGE unbeachtet

Horizontale Strategien: Durch die Ausschöpfungvon Synergiepotenzialen, die auf Verflechtungen der Geschäftsbereiche beruhen,kann jedoch eine Wertsteigerung des Gesamtunternehmens erreichtwerden. Horizontale Strategien, die auf solche Verflechtungen abstellen, sind deshalbals (weiterer) Kern der Unternehmensstrategie anzusehen.

Sie werden definiert als koordinierte Gesamtheit von Zielen undGrundsätzen, die unterschiedliche, aber miteinander verflochtene Unternehmenseinheiten umfassen.

Ihre Aufgabe liegt nicht darin, getrennt für Unternehmenseinheiten entwickelte Strategien zu ersetzen, sondern vielmehr für deren deutliche Koordinierung zu sorgen, so dass die Gesamtunternehmensstrategie zu mehr wird als deren Summe. Dabei bilden Verflechtungen den Kerngedanken dieser Strategie. Sie können durch Aufbau und Nutzung von Synergieeffekten zwischen Geschäftseinheiten entstehen und ermöglichen dadurch, Wettbewerbsvorteile in Form von Kosten- oder Differenzierungsvorteilenzu erzielen.

Die Basis für die Identifikation und Analyse von Verflechtungen stellt das Instrumentder Wertkette dar. Sie ergeben sich dabei aus Verbindungenzwischen den Wertketten unterschiedlicher Geschäftsbereiche eines Unternehmens.Es lassen sich drei Arten wertkettenverbindender Verflechtungen zwischenGeschäftsbereichen unterscheiden.

  • materielle Verflechtungen, wenn Aktivitäten in der Wertkette mit verwandten Unternehmenseinheiten gemeinsam durchgeführt werden können
  • immaterielle Verflechtungen, wenn Management-Know-how zwischen verschiedenenWertketten übertragen werden kann.
  • Konkurrentenverflechtungen, wenn ein Unternehmen als Konkurrent auf mehrerenGeschäftsfeldern auftritt und strategische Entscheidungen über ein Geschäftsfeldhinaus Wirkungen zeigen.

Letztlich ist es das Ziel der Horizontalstrategie, parallele Wertketten der unterschiedlichenGeschäftsbereiche so zusammenzuführen, dass Verflechtungen zwischenihnen realisiert und genutzt werden können. Dabei löst sich die Horizontalstrategievon einer primär einzelmarktbezogenen Sicht.Synergieorientierte Strategien können im Konflikt zu den Strategien mit Leistungs-bzw. Markt-Fokus stehen. Dann muss zwischen diesen beiden Strategienund gegebenenfalls zwischen kurz- und längerfristiger Zielerreichung abgewogenwerden.

Konflikte zwischen den verschiedenen Perspektiven sind möglich: Synergieorientierte Strategien können im Konflikt zu den Strategien mit Leistungs- bzw. Markt-Fokus stehen. Dann muss zwischen diesen beiden Strategien und gegebenenfalls zwischen kurz- und längerfristiger Zielerreichung abgewogen werden.

Diese Karteikarte wurde von Rechnungslegung erstellt.