Allgemeine Psychologie (Fach) / Objekt-& Gesichtswahrnehmung (Lektion)

Vorderseite Wie würden Sie die Objekterkennungstheorie von Marr erklären?
Rückseite
  • Dabei handelt es sich um ein Berechnungsmodell bei dem aus der visuellen Information verschiedene Repräsentationen gebildet werden, die sich in ihrem Detailgrad unterscheiden. Der Ausgangspunkt für die Objekterkennung stellt eine 2-D Abbildung des Objekts auf der Netzhaut dar, das im Zuge der Verarbeitung immer detailreicher wird und schlussendlich in eine 3-D Abbildung mündet Marr hat angenommen, dass zu Beginn eine:
  1. Rohskizze (primal sketch) von der Umwelt gebildet wird, indem die Helligkeitsunterschiede des visuellen Bildes analysiert werden und entspricht einer Graustufendarstellung. Ziel dieser Stufe ist es die Elementarelemente des 2-D Abbilds auf der Retina, wie Konturen, Kanten & Flächen zu identifizieren. Kanten sind dabei besonders relevant, weil sich hier die Lichtintensität am meisten verändert. In dieser Darstellung werden verschiedene Objekte anhand der Gestaltgesetze gruppiert und in Beziehung gesetzt. Bei dieser Stufe handelt es sich um eine blickwinkelabhängige Darstellung
  2. 2 ½ D DarstellungBei der Transformation des primal sketchs in die 2 ½ D Darstellung werden die globalen Flächen, die zuvor identifiziert wurden anhand von TIEFE UND ORIENTIERUNG verarbeitet. Dabei werden Schattierungen, Bewegungen, Texturgradienten und binokulare Unterschiede benutzt. Es resultieren daraus orientierte (Ober)- Flächen mit einer Richtungszuweisung, d.h. eine subjektorientierte Reizstruktur, die vom Blickwinkel des Betrachters abhängt.

  3. 3-D DarstellungBei der Überführung des retinalen Bildes in eine 3-D Abbildung wird die subjektzentrierte Reizstruktur in eine objektzentrierte umgewandelt und ist somit vom Blickwinkel oder der Perspektive der Person unabhängig. Es beschreibt die Objektformen und deren relative Positionen dreidimensional. Die Darstellung besteht aus zusammengesetzten Zylindern aus denen die verschiedenen Objekte bestehen. Die endgültige Objekterkennung geschieht durch den Vergleich des 3-D Modells mit unseren bereits abgespeicherten 3-D Modellen in unserem LZG. Wenn es genügend Übereinstimmungen gibt haben wir das Objekt erkannt.

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