Klinische Psychologie Abschlussprüfung (Fach) / 23 - 28) Diagnostik (Lektion)

Vorderseite Wovon ist die Beurteilung der Veränderungen abhängig?
Rückseite

Die Beurteilung von Veränderungen ist abhängig von:

  • Allgemeinen Rahmenbedingungen

- Gedächtnisprozesse

ð bei vielen psychischen Störungen ist Gedächtnis beeinträchtigt; Folge: Fehlervarianz bei Selbstbeurteilungen

- Gewichtung der Beurteilungskriterien

ð Urteilskategorien (z.B. leichte, mittlere, schwere Beschwerden) oder Symptome werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Therapieanfang oder –ende) unterschiedlich erlebt (Skalenverschiebung); Folge: Fehlervarianz

  • Messtheoretischen Fragen

Veränderungsmessung erfolgt meist mittels Verfahren, die auf der klassischen Testtheorie basieren

ð ABER: klassische Testtheorie ist für Veränderungsmessung ungeeignet, da Testkennwerte (z.B. Trennschärfe, Konsistenz etc) nur für einen Zeitpunkt berechnet werden, jedoch mehrere Messzeitpunkte erforderlich wären.

ð Probabilistische Modelle sind sinnvoller, werden aber kaum angewendet.

  • Erhebungstechnologie

1. Indirekte Veränderungsmessung

ð Bildung von Differenzen zwischen den Messzeitpunkten

ð Häufigste Erhebungsmethode

2. Direkte Veränderungsmessung

ð direkte Einschätzung von Veränderungen (z.B. Ich habe mehr, weniger oder gleichviel Kopfweh wie vor 3 Wochen) zu einem bestimmten Messzeitpunkt

    1. Beurteilung von Therapiezielverwirklichung

ð Vergleich zwischen Therapiebeginn (Ausgangzustand) und Therapieende(Zielzustand)

ð Am bekanntesten: Goal Attainment Scaling (Matrix aus Zielzuständen)

    1. Beurteilung des psychopathologischen Status nach einem Zeitintervall bezüglich des Normbereichs

ð Feststellung, ob therapeutische Veränderungen innerhalb oder außerhalb des jeweiligen Normbereichs liegen.

ð Bsp. anfänglich hohe Werte auf Depressionsskala, am Therapieende normale Werte

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