Organisationspsychologie (Fach) / Motivation und Organisation (Lektion)

Vorderseite Theorie von Vroom
Rückseite

Die Theorie von Vroom gehört zu der Gruppe der VIE Theorien: das Motivziel ist die Nutzenmaximierung. Das ist eine Prozesstheorie: sie verzichtet auf motivinhaltliche Aussagen und der Mensch wird als ein rational-kalkulierendes Wesen agesehen. Es wird vermutet, dass ein Mensch aufgrund einer vernünftigen Erwägung zwischen der Vielzahl denkbarer Handlungsalternativen entscheiden wird.

VIE-Ansatz von Vroom geht davon aus, dass ein Mensch jene Handlungsalternative wählt, bei der das Produkt aus dem

  • Nutzen UND
  • Wahrscheinlichkeit

des Auftretens eines Handlungsergebnisses maximal ist (Bernoulli-Prinzip).

Der Ansatz von Vroom wird den kogntiven Motivationstheorien zugeordnet, weil: es wird zunächst eine Unterscheidung zwischen "Motivation" und "Kognition" vorgenommen und beide Konzepte werden dann integriert: der Mensch setzt motivationale Kräfte für Vh ein, das

  • ..aufgrund von Überlegungen (Kognition)
  • ..mit hoher Wahrscheinlichkeit als Mittel zum Erreichen eines Ziels wahrgenommen wird (Instrumentalität),
  • ..hoch bewertet wird (Valenz)
  • ..und das mit hoher subjektiver Wahrscheinlichkeit (Erwartung) auch erreicht werden kann

Die Vroom-Theorie sagt ähnlich wie die Leistungsmotivationstheorie die Entscheidungen für die Wahl einer Handlungsalaternative voraus. Der Unterschied: es wird nicht nur das leistungsthematisches Handeln vorhergesagt, sondern allgemein:

  • das Ergebnis von Wahlen ziwschen verschiednen Handlungen
  • Wahlen zwischen Anstregnungsniveaus bei diesen Handlungen

Es werden 5 Komponenten des Motivationsgeschehens postuliert:

  1. Valenz 1: Bevorzugung bestimmter Objekte oder Handlungen die als geeignet dafür angesehen werden, hoch bewertete Endzustände (Valenz 2) herbeizuführen
  2. Valenz 2: Bevorzugung bestimmter Endziele oder "letzter Ziele" einer Handlung
  3. Instrumentalität : die Wahrgenommene Kontingenz zwischen einem konkreten Handlungsausgang und einem Endziel gemäß Valenz 2
  4. Erwartung: subjektive Wahrscheinlichkeit, den konkreten Handlungsausgang herbeiführen zu können
  5. Kraft (force). Anstrengungsniveau, das gewählt wird, um den Handlungsausgang herbeizuführen

Die Variablen 1 und 5 werden aus den Variablen 2,3,4 erreicht.

Kritik:

  • Die Valenz 2 ist problematisch (Nähe zu Inhaltstheorien)
  • Erwartungskonzept ist problematisch (es gibt zwei Arten von Erwartungen: die Handlung ausführen zu können und Erwartung durch die Handlung das Handlungsergebnis erreichen zu können)

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