Organisationspsychologie (Fach) / Motivation und Organisation (Lektion)

Vorderseite Die Motivationstheorie von Maslow
Rückseite

Die Maslowsche Bedürfnishierarchie wird oft als Maslowsche Bedürfnispyramide bezeichnet und beruht auf einem vom US-amerikanischen Psychologen Abraham Maslow entwickelten Modell zur Beschreibung der Motivationen von Menschen. Die menschlichen Bedürfnisse bilden die „Stufen“ der Pyramide und bauen dieser eindimensionalen Theorie gemäß aufeinander auf. Der Mensch versucht demnach zuerst, die Bedürfnisse der niedrigen Stufen zu befriedigen, bevor die nächsten Stufen Bedeutung erlangen. Obwohl diese Klassifikation menschlicher Bedürfnisse empirisch kaum belegt ist, ist sie bis heute sehr populär.

Das entscheidende Thema der Maslowschen Theorie ist die "Selbstverwirklichung" (die Theorie gehört schließlich zur humanistischen Psychologie). Maslow unterscheidet zwei Klasse von Bedürfnissen:

  1. Defizitmotive, auf dei homöostatische Ansätze anwendbar sind

(von unten nach oben in der Pyramide):

a) physiologische Bedürfnisse

b) Sicherheits-Motive (Schutz, Vorsorge, Angstfreiheit)

c) Soziale Motive (Kontakt, Liebe, Zugehörigkeit)

d) Ich-Motive (Anerkennung, Status, Prestige, Achtung)

  • Wachstumsmotive, für die das homöostatische Modell unbrauchbar ist; ihre Thematik ist expansiv:

a) Selbstverwirklichung

Hierarchieprinzip: das nächsthöhere Motiv kann nur dann aktiviert werden, wenn das daruner stehende befriedigt ist, d.h. das hierarchisch niedrigste noch nicht befriedigte Motiv ist das stärkste

Nach Maslow ist die thematische Füllung der motive angeboren, umweltabhängig ist nur der Grad der Bedürfnisbefriedigung, aus der sich ergibt, welches Motiv aktiviert wird.

Kritik:

  • Der Maslow’schen Bedürfnispyramide wurde unter anderem vorgeworfen, sie ließe sich nur in Wohlstandsgesellschaften einsetzen. In sehr armen Ländern, in denen die Menschen die ersten beiden Bedürfnisse nie komplett decken könnten, wäre dafür die dritte Stufe (Soziale Bindung) viel wichtiger.
  • Die Theorie der Bedürfnishierarchie ist für die Verhaltensvorhersage und deren Beeinflussung nicht geeignet, da die Verbindung eigener Bedürfnisbefriedigung und der tatsächlichen Handlung aus den Theorien nicht ersichtlich ist
  • Zudem lässt sich das Modell nicht empirisch bestätigen, da die Bedürfnisbefriedigung nicht messbar ist und nur über Selbstaussagen geprüft werden kann
  • Maslow übt selbst Kritik an seinem Modell aus, er warnt davor, die Hierarchie nicht zu genau zu nehmen, da die Annahme, dass das Bedürfnis nach Sicherheit nicht auftaucht, wenn physiologische Bedürfnisse nicht befriedigt sind ein Trugschluss ist

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