Klinische Psychologie Abschlussprüfung (Fach) / 11) Depressive Störungen (Lektion)

Vorderseite Gliederung der affektiven Störungen in DSM IV.
Rückseite

In DSM-IV und ICD-10 werden zwei Hauptarten der affektiven Störungen unterschieden:

  • Bei der unipolaren Depression sind die Betroffenen von tiefer Traurigkeit erfüllt und leiden an Symptomen wie Schlaf- und Appetitstörungen, Energieverlust und Verlust des Selbstwertgefühls.
  • Patienten mit einer bipolaren Störung haben entweder nur manische, sowohl manische als auch depressive oder gemischte Phasen, in denen manische und depressive Symptome zusammen auftreten.

Außerdem werden zwei chronische affektive Störungen unterschieden: Zyklothymie und Dysthymie. Beide müssen mindestens zwei Jahre lang bestehen. Bei der Zyklothymie haben die Betroffenen häufig Episoden von depressiver oder hypomaner Stimmung; bei der Dysthymie sind sie chronisch depressiv.

Depressive Störungen werden im DSM-IV unter der diagnostischen Hauptgruppe »affektive Störungen« (»mood disorders«) geführt. Sie beinhalten folgende diagnostische Kategorien:

  • die Major Depression, einzelne Episode
  • Major Depression, rezidivierend
  • dysthyme Störung
  • nicht näher bezeichnete depressive Störung.

Affektive Störungen umfassen außer depressiven Störungen noch bipolare Störungen, die zusätzlich mindestens eine manische, hypomane, gemischte Episoden oder zyklothyme Symptomatik aufweisen:

  • Bipolar I
  • Bipolar II
  • zyklothyme Störung

Der diagnostischer Prozess beginnt bei einer affektiven Störung mit der Diagnose der aktuellen Episode, die jedoch selbst noch keine kodierbare Störung darstellen:

  • Major Depression Episode,
  • manische Episode,
  • hypomane Episode
  • gemischte Episode

Depressive Störung (unipolar) = wenn im bisherigen Lebensverlauf entweder depressive Episoden (Episode einer Major Depression) oder jahrelang persistierende dysthyme, depressionsähnliche Symptome (dysthmye Störung) aufgetreten sind, ohne dass die Kriterien für eine hypomane, manische oder gemischte Episode erfüllt wurden bzw. andere Störungen für das Beschwerdenbild verantwortlich gemacht werden können.

Major Depression = Die Diagnose Major Depression ist gekennzeichnet durch eine oder mehrere Episoden einer Major Depression, d. h. einer

  1. depressiven Verstimmung ODER
  2. dem Verlust des Interesses bzw. der Freude an fast allen Aktivitäten

über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen.

Zudem müssen mindestens vier der folgenden Symptome vorliegen:

  • Gewichtsveränderungen,
  • Schlafstörungen,
  • Unruhe oder Verlangsamung,
  • Müdigkeit oder Energieverlust,
  • Gefühle der Wertlosigkeit oder Schuldgefühle,
  • Konzentrations-/Entscheidungsschwierigkeiten
  • Suizidgedanken, -pläne oder -versuche.

Die Major Depression noch weiter diagnostisch differen-ziert nach

  • Schweregrad (leicht, mittel, schwer),
  • Vorliegen weiterer kritischer Symptome (wie z. B. psy-chotischen oder melancholischen Merkmalen)
  • bestimmten vermeintlichen Ursachen (z. B. Post-par-tum-Beginn).

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