Psychologie (Fach) / Forschungsmethoden der Psychologie (Lektion)

Vorderseite 6.3. Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme nach Imre Lakatos
Rückseite

Lakatos kritisierte Thomas Kuhns Paradigmen-Konzept.

Paradigmen umgriffen mehr als einen Leitgedanken, seien komplex in ihrer Zusammensetzung.

Verschiedene Forschungsprogramme können nach Lakatos rational verglichen werden und schliessen sich nicht aus.

Der Ausdruck Paradigma sei zu ersetzten durch die treffendere Formulierung:

Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme

Grundsätze:

• Harter Kern: grundlegende theoretische Annahmen, die unfalsifizierbar gemacht werden

• Schutzgürtel: falsifizierbares Netz von Annahmen, die den harten Kern ergänzen (Hilfshypothesen, Beschreibung der Randbedingungen etc.)

• Negative Heuristik: Forderung, dass während der Entwicklung eines Programms dessen harter Kern unangetastet bleibt. Konservatives, konventionelles Element.

• Positive Heuristik: methodologische Hinweise zur Ergänzung des harten Kerns; was muss getan werden, um den widerlegbaren Schutzgürtel raffinierter zu gestalten: Hilfshypothesen, mathematische und experimentelle Techniken

• Grund-Gedanke: Forschungsprogrammen muss Zeit und Gelegenheit gegeben werden, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Strukturierung reduziert Falsifikationskomplexität.

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