Psychologie (Fach) / Forschungsmethoden der Psychologie (Lektion)

Vorderseite 6.2. Raffininierter Falsifikationismus
Rückseite

Imre Lakatos wollte Theorien gegen vorschnelle Falsifizierung absichern:

Relativer statt absoluter FalsifizierbarkeitsgradDarum nicht mehr: „Wie falsifizierbar ist diese Theorie?“ oder „Ist diese Theorie falsifiziert worden?“

Sondern: „Ist diese neu vorgeschlagene Theorie ein tragfähiger Ersatz für die Theorie, die sie anficht?“

I.L. teilte zunächst Poppers Falsifikationismus mit 3 Phasen ein.

Popper 0 (dogmatischer Falsifikationismus) Wissenschaft kann Theorien nur widerlegen. Voraussetzung sind wahre Basissätze

Popper 1 (naiver Falsifikationismus):Theorien können nicht endgültig empirisch widerlegt werden.Aber: Basissätzen wird der Status „unproblematisch“ zugesprochen, d.h. sie sind zwar selbst nicht theoriefrei, gehören aber zu sicheren, unproblematischen, bewährten BeobachtungstheorienNaiv: Da auch Beobachtungstheorien unsicher sind. Die Falsifikation ist eigentlich nicht endgültig möglich.

Popper 2 (raffinierter Falsifikationismus) enthält Lakotos Modifikationen

- Eine Theorie T. ist wissenschaftlich, wenn sie gegenüber der Vorgängertheorie ein Mehr an empirischem Gehalt hat. - Die Vorgänger Theorie kann verworfen werde, sie ist falsifiziert wenn sich die neue Theorie empirisch bewährt hat.

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